Wildkräuter neu entdeckt
Mal ehrlich, wer mag schon Brennnesseln? In ihren feinen Härchen ist ein echt übel brennendes Gift, sie wuchern quer durch den ganzen Garten und egal wieviel Energie man verwendet sie los zu werden, sie kommen immer wieder. Also warum nicht mal den Blickwinkel verändern. Dies gelingt mit der Frage: "Wozu ist die Brennnessel gut?"
Brennnesseln sind eine hervorragende Eiweißquelle. Die große Anzahl an verschiedenen Aminosäuren lässt die Brennnessel zu einem echten Superfood werden. In rohem Zustand bringen 100 Gramm Brennnesseln es auf staatliche 333 mg Vitamin C und mit 4,2 mg Eisen hat sie auch hier die Nase vorn. Auch die Vitamine A und E sowie alle B Vitamine (außer B12, dieses findet sich nur in tierischen Lebensmitteln oder einigen fermentierten pflanzlichen Lebensmitteln wie zum Beispiel Sauerkraut) sind gut vertreten. Dazu kommt noch ein hoher Gehalt an Kalium, Calcium, Phosphor und Mangan.
Bleibt nur noch die Frage nach dem Geschmack. Ich habe mich also auf den Weg gemacht um junge Brennnesselblätter zu sammeln. Beim Sammeln bitte darauf achten, dass kein Feld in der Nähe ist, welches eventuell gespritzt wird. Eine stark befahrene Straße sollte ebenfalls nicht in der Nähe sein. Schließlich möchten wir keine Pflanzen sammeln auf denen sich Abgase abgelagert haben. Auch sollte nicht im Naturschutzgebiet gesammelt werden um hier keinen Schaden am Ökosystem zu verursachen. Am Waldrand lassen sich meist viele Brennnesseln finden, die bedenkenlos gepflückt werden können. Zu verwechseln ist die Brennnessel eher nicht, schon allein wegen ihrer Brennhaare. Aber auch hier gilt: "Wer sich nicht sicher ist, sollte die Pflanze von einem Kenner bestimmen lassen".
Mit einer langen Hose, Handschuhe und eventuell einer Schere ausgestattet suchen wir uns die jüngsten Blätter aus. Maximal die obersten beiden Blattkränze sind zart genug. Wenn wir die Brennnesseln abziehen, dann immer von unten nach oben. So haben die fiesen Härchen keine Gelegenheit abzubrechen und so ihr brennendes Gift abzusondern. Zur Beruhigung: "Das Gift der Brennnessel ist zwar unangenehm, jedoch völlig unschädlich".
Um die Brennnesseln weiterzuverarbeiten empfehle ich die Handschuhe noch anzubehalten. Also zuerst waschen, trocknen lassen und dann auf ein Küchentuch legen. Ein weiteres Tuch darüberlegen und nun mit dem Nudelholz darüber rollen. Durch den Druck brechen die Härchen ab und das brennende Gift kann austreten. Nach diesem Vorgang können die Brennnesseln ohne Handschuhe weiterverarbeitet werden.
Für unsere Lasagne dünsten wir nun eine Zwiebel an. Anschließend kommen die Brennnesselblätter hinzu. Diese kurz mitdünsten bis sie zusammengehen. Anschließend schneiden wir die Blätter klein. Wer es lieber mag kann sie auch pürieren. Nun geben wir den Quark in eine Schüssel, würzen diesen mit Salz und Pfeffer und verrühren ihn schließlich zu einer geschmeidigen Masse. Nun streichen wir die Form mit Butter aus geben die zerkleinerten Brennnesselblätter zur Quarkmasse. Wie bei einer Lasagne üblich schichten wir, beginnend mit der Quark-Brennnesselmasse, die Lasagne-Blätter im Wechsel mit der Quark-Brennnesselmasse. Zum Schluss bestreuen wir die letzte Schicht mit Käse.
Im Backofen auf 170 Grad Heißluft ca. 40 Minuten (je nach Lasagne-Blättern) backen.
Zutaten:
150 Gramm Brennnesseln
Lasagne-Blätter ohne Kochen
250 Gramm Speisequark (40 %)
20 Gramm Butter
1 Zwiebel
Salz
Pfeffer
Käse zum überbacken
Nun aber, ab in den Backofen. Lasst es euch schmecken!
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